Schattenarbeit – Pink

Ich habe mir wochenlang den Kopf zerbrochen, wie ich den Inhalt dieses Beitrags abhandeln soll und auch keinen passenden Titel gefunden, also schrieb ich einfach mal drauflos und das kam dabei raus. Ich nenne ihn jetzt einfach  „Pink“, da diese Farbe inzwischen in meinem Leben so eine große Rolle spielt und mir nach wie vor kein gescheiter Titel einfällt – „Sexueller Mißbrauch“ (bzw. „Sexuelle Belästigung“) will ich ihn nicht nennen, auch wenn es genau darum geht, aber ich kann diese Bezeichnung nicht ausstehen und will sie einfach nicht als Titel.

Ich weiß noch, daß ich als kleines Mädle eine Phase hatte, wo ich einen rosafarbenen Filzstift hatte, den ich über alles liebte und immer wieder ganz viele Herzchens damit malte. Das hörte irgendwann auf und dann weiß ich nur noch, daß ich in meiner Pubertät die Farbe irgendwann abgrundtief zu hassen anfing (Herzchens ebenfalls) und, als ich vor ein paar Jahren von „Pinkstinks“ hörte, fand ich das ’ne suuuuper Sache!! Ich fand es total schrecklich, wenn man kleine Mädchen „pinkifizierte“ und in geschlechtstypische Rollen stopfte, am besten zu hohlköpfigen, überschminkten Tussis heranzüchtete… mir kam da immer die Simpsons-Folge in den Sinn, in der die Simpsons-Barbie-Version „Malibu Stacy“ sprechen kann, „Fragt mich nicht, ich bin nur ein Mädchen, tihihi-hihi“, wuaaaaaaaaaaaaaaah, scheußlich!!!! >.< Kurz gesagt, ich hab, im Laufe der Zeit, eine extrem verachtende Einstellung Frauen (vor allem sehr weiblichen) gegenüber entwickelt, obwohl ich selbst ’ne Frau bin…

Ich war lange Zeit sehr stolz drauf, keine „typische Frau“ zu sein, z.B. Schuhe(kaufen) absolut schrecklich finde und lieber stuuundenlang im Baumarkt abhänge. Ich kann mir meine Möbel selbst zusammenbauen oder Regale an die Wand schrauben, hab schon als Kind stundenlang mit meinem Opa im Keller abgehangen und gerne mit Werkzeugen gespielt, auch mit (ferngesteuerten) Autos und Carrera-Rennbahnen (aber auch mit Puppen und Barbies, so isses net) und hab mich, je älter ich wurde, im Kreis von Jungs und Männern meistens  wohler gefühlt (solange sie mir nicht auf die Pelle rückten), als unter Frauen, wo ich mir fehl am Platz vorkam. Pink war meine absolute Haßfarbe und ich habe mich viele Jahre lang über „Tussis“ lustig gemacht und sie geringschätzt, um mich selbst zu behaupten, weil ich mich, tief in mir drinnen, neben ihnen minderwertig, dick und häßlich, trampelig und männlich fühlte und neidisch war, daß sie ihre Weiblichkeit so offen leben und zur Schau stellen konnten (wobei ich geflissentlich übersah, daß es bei einigen auch nur Fassade oder Schutz war, so (teils sehr aggressiv) weiblich aufzutreten und sie innerlich auch nur kaputt waren). Das war mir damals alles jedoch nicht bewußt, auch nicht, wie extrem ich die Frau in mir selbst haßte und als mir das klar wurde, habe ich mich erst mal mächtig geschämt, meinen Geschlechtsgenossinnen gegenüber so miese Gedanken gehabt zu haben.

Wie ich in dem „Gesetz der Anziehung„-Beitrag schrieb (im Weiteren mit GdA abgekürzt), hatte ich mit 8 oder 9 Jahren ein sehr unangenehmes Erlebnis, als ich bei einer Freundin übernachtete und ihr Papa plötzlich zu uns ins Bett kam (ihre Mama war bei der Arbeit). Ich habe mich die ganze Zeit über nicht getraut, mich zu wehren oder überhaupt den Mund aufzumachen (meine Freundin aber auch nicht), habe es, eine gefühlte Ewigkeit, über mich ergehen lassen, wie er, zum Glück nur mit seinen Händen, überall an mir zu Werke war und ich war glücklicherweise damals auch noch viel zu jung, um richtig zu kapieren, was mir da geschah. Ich empfand seine Berührungen als sehr widerlich und unangenehm und war äußerst verwirrt und verstört und einfach nur heilfroh, als er endlich fertig war. Was mir jetzt, im Nachhinein, am meisten zu schaffen machte, war die Tatsache, daß ich mich nicht gewehrt habe und es auch nicht das einzige Mal bleiben sollte, daß ich mit einem Mann in Kontakt kam, der Dinge mit mir tat, die ich nicht wollte, wo ich mich WIEDER nicht oder nur minimal wehrte. >.< Mit meinem ersten Freund hatte ich viele, viele Male Sex, ohne daß ich es wollte, aber ich hatte nie den Mut, mich zur Wehr zu setzen und wenn ich sagte, daß ich nicht wollte, hat er mich doch irgendwie überredet… Es war nie Gewalt im Spiel, er hat mich nie durch Schläge gefügig gemacht, was mir, im Nachhinein, fast lieber gewesen wäre, weil ich mich dann nicht so schuldig gefühlt hätte, daß ich so ’n Feigling war und gegen meinen Willen einfach mitgemacht habe. Ich hab mich damals auch nie getraut, das jemandem zu erzählen, weil ich mich so schämte, im Gegenteil, hab meinen Freundinnen nur von dem tollen Sex erzählt, den wir hatten (anfangs war’s ja auch noch freiwillig, das kam erst mit der Zeit). Ich hätte natürlich auch mit ihm Schluß machen können, was ich anfangs auch zwei, drei Mal tat, aber ich habe mich immer wieder einwickeln lassen und ein schlechtes Gewissen gehabt, und dann fing er an, mir zu drohen, daß er sich umbringt, wenn ich das tue und ich Dubbel hab das damals geglaubt… (war ja auch erst 14, 15, 16 Jahre alt und extreeeem naiv und gutgläubig). >.< Auch sonst hielt er mich an einer sehr kurzen Leine, er fing irgendwann an mir zu verbieten, mich mit meiner besten Freundin zu treffen und mit ihr wegzugehen, aber wenigstens dagegen habe ich mich (im Laufe der Zeit immer mehr) durchgesetzt und auf das Theater hinterher geschissen. Schließlich hat er mich dann noch betrogen und ich hatte ENDLICH einen guten Grund, Schluß zu machen und selbst dann hat er es geschafft, daß ich noch einmal kurz einknickte und ihm fast wieder nachgab, aber das beklemmende Gefühl in meiner Brust war dermaßen unerträglich, das konnte ich keine Minute länger mehr ertragen und ich zog es durch, trotz aller Androhungen, er bringe sich um, war mir dann nur noch egal (und siehe da, er hat es nicht gemacht…).

Mit 22 rum bin ich von der Uni heimgefahren, bzw. stand an der Haltestelle und hab auf die Bahn gewartet und als jene einfuhr, hat mich ein Mann gefragt, ob die zum Hauptbahnhof fuhr. Ich sagte „ja, tut sie“, stieg ein, setzte mich hin und hatte, wie immer, meine Stöpsel im Ohr und etliche Papiere in der Hand, um zu lernen. Der Mann setzte sich mir gegenüber und fing nach ein paar Minuten an, mich anzusprechen. Doof und nett, wie ich damals war, hab ich die Stöpsel rausgemacht und ihm zugehört bzw. auch bißchen mit ihm geredet und seine verbalen Annäherungen abgewehrt – ich hatte einen Freund und kein Interesse an ihm (zumal er locker 10-15 Jahre älter als ich war), was ihn aber nicht weiter störte. Ich war heilfroh, als wir endlich am Hauptbahnhof ankamen, worauf ich ihn hinwies, er müsse jetzt aussteigen. Tat er aber nicht, er blieb sitzen und fuhr letzten Endes bis zu meiner Haltestelle mit. Unterwegs fing er an, seine Hände immer wieder auf meine Schenkel zu legen, die ich weg wischte und ihm, mit meiner damals noch recht leisen, kraftlosen und schüchternen Stimme viiiel zu höflich sagte, er solle das bitte unterlassen, vor allem, als er gezielt zwischen meine Schenkel faßte, die ich fest zusammenpreßte. Es waren etliche andere Leute in der Bahn und mir war die Sache soooo peinlich, ich kam überhaupt nicht auf die Idee, um Hilfe zu bitten, zu schreien oder einen Aufstand zu machen, ich hab mich nur unwohl gefühlt und extrem geschämt. Als ich dann ausstieg und er mir folgte, war ich mittlerweile recht panisch und den Tränen nahe, weil bei mir niemand zuhause war und ich NICHT wollte daß er mir folgt, weil ich wußte, was dann geschehen würde… Hätte es damals schon Handys gegeben, hätte ich noch in der Bahn meinen Freund angerufen, oder meinen Papa, aber so… Gott sei Dank hat mich dann eine Frau angesprochen, die meine Misere bemerkt hatte und mich gefragt, ob sie mir helfen kann und ob sie mich nach Hause begleiten soll. Ich hab natürlich sofort zugestimmt und als wir dann gemeinsam losgingen, ist der Mann an der Haltestelle stehengeblieben und hat uns bitterböse hinterher geschaut. Wir haben dann einige Blocks Umwewege eingelegt, bis wir bei mir ankamen und ich war so durch den Wind, daß ich ganz vergessen habe, die Frau nach ihrem Namen zu fragen. Ich glaube schon, daß ich mich bedankt habe, aber im Nachhinein hätte ich ihr soooo gerne noch einen Dankesbrief und einen dicken, fetten Blumenstrauß für ihre Hilfe geschickt. Dieses Ereignis steckte mir dann noch sehr lange in den Knochen, ich hatte noch monatelang panische Angst beim Bahnfahren und immer Schiß, diesem Mann noch einmal zu begegnen, was glücklicherweise nicht der Fall war.

Das letzte, extrem unschöne Ereignis dieser Art war Anfang 2012, ich war bei einem Treffen dieser spirituellen, sektenartigen Gruppe, die ich im GdA-Beitrag erwähnte (alles so „Licht und Liebe“-Leute, habe mich unter ihnen sehr wohl gefühlt) und hatte beim dritten (und für mich letzten) Treffen einen Typen kennengelernt, mit dem ich mich super unterhalten hatte. Er hat mich sexuell null interessiert, mir ging es nur um das Gespräch, und ich hab da auch überhaupt keinen Gedanken dran verschwendet, als wir danach noch zusammen im Auto saßen und uns intensiv unterhielten. Schließlich fing er an, mir Avancen zu machen und diesmal habe ich klar und deutlich mehrmals „NEIN!“ gesagt, daß ich das nicht will. War ja okay und noch völlig harmlos, als er es das erste Mal versucht hat und mir offen sagte, daß er mich gerne küssen würde, aber daß er damit halt nicht aufhörte… (NEIN HEISST NEIN, VERDAMMT NOCHMAL!!! >.< ) Tja… irgendwann saßen wir dran und knutschten und ich ließ mich von ihm befummeln, einfach nur, damit er endlich aufhört, mich zu bedrängen (diese Logik versteh ich immer noch nicht). Als das unangenehme, beklemmende Gefühl in meiner Brust endlich groß genug wurde, schaffte ich es, ihn loszuwerden und als ich dann heimfuhr, konnte ich vor lauter Heulen kaum die Straße mehr sehen und wär fast noch in eine Verkehrsinsel gefahren, was mich nur noch mehr aufwühlte (hatte sowieso jahrelang Angst vor’m Autofahren, weil ich kurz nach dem Führerschein einen Unfall hatte). Ich hab mich soooooo geschämt und obwohl ich mich schon mehrmals im Rahmen meiner Schattenarbeit mit diesem Vorfall befaßte, schäme ich mich immer noch dafür und hab soooo Probleme, mir das zu vergeben (von ihm fang ich erst gar nicht an…).

Danach habe ich erst mal komplett dicht gemacht und seitdem keinen Mann mehr an mich rangelassen. Ich habe mich 2012 sehr intensiv mit dem Thema “ sexueller Mißbrauch“ befaßt, obwohl ich nie das Gefühl hatte, sexuell mißbraucht worden zu sein… ein Teil von mir hat es immer als „gerechte Strafe“ gesehen, weil selbst Schuld, wenn ich es nicht schaffe, mich zu wehren, dann hab ich es auch nicht anders verdient. Soviel zum Thema „Selbstliebe“… 😦 Weil ich irgendwann überhaupt nicht mehr mit der Sache klarkam, hatte ich es einem Internet-Bekannten erzählt, der, wie sich dann rausstellte, freiwilliger Mitarbeiter irgend einer Organisation ist, die sich um mißbrauchte Kinder und Frauen kümmert und er meinte, diese „Schockstarre“, in die ich jedes Mal gefallen bin, sei völlig normal bei Frauen/Kindern, die Mißbrauchserfahrungen haben und ich dürfte mich dafür nicht fertig machen, mich träfe keine Schuld. Leichter gesagt, als getan, zumal sich mir nicht erschloß, wieso ich schon bei meinem ersten Erlebnis dieser Art in diese Schockstarre fiel (wie ich jetzt weiß, lag das an meiner Erziehung, da mir, leider teils recht handfest eingebläut wurde, nicht aufzumucken).

Mitte 2013 hatte ich die Sache dann, im Großen und Ganzen, größtenteils verdrängt und abgehakt. Ich war den Sommer sehr viel allein unterwegs (da ich mich ja mittlerweile durch die Darmsache von meinem Freundeskreis zurückgezogen hatte, aber doch recht einsam war und mich nach Gesprächen sehnte) und habe mich im Stadtpark (an zwei verschiedenen Tagen) wieder von zwei Männern anquatschen lassen, die natürlich auch wieder meine Grenzen ignorierten. Der eine hat mir nach 10 Minuten den Arm um die Schultern legen wollten, woraufhin ich ihn – noch höflich – darum bat, mich nicht anzufassen und er den Arm wieder weg nahm. Fünf Minuten später lag seine Hand auf meinem Bein, woraufhin ich ziemlich giftig wurde und mich wegsetzte. Da noch ein zweiter Mann dabei war, hat der sich eingemischt und seinen Kumpel zurechtgewiesen und ich hätte einfach gehen sollen, aber ich hab mich nach wie vor nicht getraut… Der Typ hatte es dann aber zum Glück auch begriffen und mich in Ruhe gelassen. Ein paar Wochen später hat mich wieder einer angequatscht und der kam mir zwar, nach meiner ersten Abfuhr, nicht mehr körperlich zu nahe, aber wollte mich gleich vom Fleck weg heiraten und ließ mich einfach nicht in Ruhe (er brauchte eine Aufenthaltsgenehmigung). Ich hab das anfangs gar nicht richtig geschnallt und noch gelacht, von wegen „neeee, ich will niiiie heiraten“ und er hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um mir klar zu machen, was für ein super Fang er doch wäre. Als ich weiter hartnäckig blieb und ihn abwies, ist er wütend und aggressiv geworden und dann bin ich ausgerastet und hab ihm dermaßen ’ne Szene gemacht, daß er die Flucht ergriff. (Da war ich im ersten Moment soooo stolz auf mich… bis dann wieder die Scham kam, daß ich mich überhaupt so lange mit ihm abgegeben habe.) Verglichen zu den anderen Ereignissen, waren die beiden ziemlich harmlos, aber weil das von 2012 noch so frisch war, wurde das beide Male wieder aufgewühlt.

Ich bin mir sicher, daß manch einer, der das jetzt liest, den Kopf schüttelt und sich denkt „Tz, ist die doof, selbst Schuld, wenn sie sich auch immer wieder von Männern anquatschen läßt“. Ein Teil von mir dachte das leider auch. Ich war halt brutal einsam… 2004 habe ich meine letzte Beziehung beendet und wollte nix mehr von dem Thema und Männern wissen (mein zweiter Freund war damals meine erste große Liebe und ich hatte mit ihm über das Thema geredet, er hat mich NIE zum Sex gezwungen, nicht ein einziges Mal und mich, in sexueller Hinsicht, immer wie eine Göttin behandelt – dafür hat er anderweitig mein Leben kontrolliert, aber das ist eine andere Geschichte). Aber so ganz ohne (körperliche) Zuneigung leben, habe ich einfach nicht geschafft, so sehr ich es auch versuchte. Mit „One-Night-Stands“ hatte ich auch nicht so die tollen Erfahrungen, ich hab das zwei Mal versucht und mich danach nur schlecht gefühlt, weil es in die gleiche Kerbe ging, mich haben irgendwelche Typen angebaggert, die ich nicht wirklich attraktiv fand, ich war betrunken und hab halt einfach mal mitgemacht… Ich hab damals nicht im Geringsten realisiert, wie wenig ich mir selbst wert war… 😦

Als ich dann Anfang diesen Jahres anfing, mich wieder mit dem GdA zu befassen, ferner Teal entdeckte und von ihrer 13 Jahre lang andauernden Horror-Mißbrauchs-Geschichte hörte und wie sie sich das selbst herbei manifestiert hatte, traf es mich wie ein Schlag. Wie ich schon mehrmals erwähnte, gibt es das Konzept „Schuld“  mittlerweise nicht mehr für mich, ich habe somit keine Schuld an dem, was vorfiel. Aber wenn man ständig hofft, daß man „nicht wieder so’nen Arsch, der mich bedrängt“ kennenlernt, ist klar, daß das Universum mir GENAU DAS liefert, wie es das auch ein ums andere Mal tat (für diejenigen, die den GdA-Beitrag nicht gelesen haben und damit nichts anzufangen wissen: kurz gesagt, man bekommt IMMER das, worauf man sich konzentriert, egal ob man es will, oder nicht, weil das Universum (genau wie das Unterbewußtsein) kein „nein/nicht“ kennt). Ich habe mich, vor allem seit 2012, nur noch als Opfer gesehen (wurde ja in den Mißbrauchs-Artikeln und -Berichten, die ich las, immer wieder ganz stark betont, daß die Frauen dafür nichts können und hilflose Opfer sind), wie eins verhalten und auch immer wieder dazu gemacht und entsprechend gab’s dann immer nur Männer, die auch nichts anderes in mir sahen. Ferner war da ja noch dieser gigaaantische Selbsthaß und meine micht selbst verachtende Denke, da konnte ich natürlich auch nichts anderes erwarten, daß mich die Männer, die ich kennenlernte, genauso wenig respektierten wie ich mich selbst.

Es war ein sehr, sehr harter Brocken, den ich verdauen mußte, es war nicht leicht, mir einzugestehen, daß ich für das alles selbst verantwortlich war – ich mein, als mir diese Sache mit dem Vater meiner Freundin passierte, war ich mit 8, 9 Jahren schon dermaßen kaputt, daß ich sowas manifestierte, FUCK! >.< (Übrigens ja, ich fluche für mein Leben gern, vor allem, wenn ich wütend bin.) Da war die Versuchung natürlich groß, das meiner Mutter und ihrer „tollen“ Erziehung auf’s Auge zu klatschen (die Erklärung dazu kommt noch weiter unten), die dadurch leider auch einen Teil zu meiner negativen Entwicklung beitrug, aber damit würde ich mich ja genauso wieder nur zum Opfer machen. Wir kommen alle als perfekte Wesen in diese Welt und werden leider nicht darüber aufgeklärt, daß wir dem Gesetz der Anziehung unterliegen, weil unsere Eltern das halt auch nicht wissen und entsprechend verlaufen dann unsere Leben, während manche von uns, unbewußt, Katastrophe um Katastrophe in ihr Leben ziehen. Aber ICH BIN ES LEID, OPFER ZU SEIN, ICH HAB DA KEINEN BOCK MEHR DRAUF!! Lieber übernehme ich die Verantwortung, daß ich mein Leben fast 40 Jahre lang VOLL verkackt hab, was soll’s, shit happens!! Damit habe ich aber jetzt auch die Möglichkeit, es besser zu machen!! Ich finde es mittlerweile nur noch schlimm, irgendwo von „Opfern“ zu lesen, FUCK, LEUTE, WACHT AUF, ES GIBT KEINE OPFER, ES SEI DENN, MANN MACHT SICH SELBST DAZU!! *kurz mal aggressiv werde*

Liebe Frauen und Mädels, die Ihr vielleicht auch schon solche oder noch schlimmere Erfahrungen gemacht habt: ich hoffe, Ihr fühlt Euch von mir nicht auf die Füße getreten, wenn ich sage, daß wir selbst die Verantwortung für diese Vorfälle tragen, zumal uns ja von allen Seiten eingetrichtert wird, daß wir keinerlei „Schuld“ an diesen Vorfällen haben, während die anderen Seiten uns unsere „sexy Kleidung“ oder „zweideutiges Verhalten“ vorwerfen und daß wir es doch eigentlich wollten…Laßt Euch nicht unten halten, laßt diese Opferscheiße hinter Euch, übernehmt die Verantwortung für Euer Leben, ermächtigt Euch und holt Euch Eure Würde zurück!!!

Was mir 2012 bei meinen Recherchen im Internet auffiel, als ich in diversen Foren unzählige Berichte von mißbrauchten und vergewaltigten Frauen las, daß es, kurioserweise, sehr vielen Frauen mehrmals und manchen fast schon regelmäßig im Leben geschah und selten bei einem einzigen Erlebnis blieb. Nach dem GdA macht das dann natürlich VOLL Sinn, wieso dem so ist und es ist für mich die beste Erklärung. Ferner liegt es mit dem GdA in UNSERER Hand, ob wir diese negativen Schwingungen und tief in uns verwurzelten negativen Glaubenssätze aufrecht erhalten oder ändern wollen – WIR HABEN DIE WAHL, ob wir weiter Opfer bleiben oder nicht und DAS finde ich am GdA SO SUPER!!! Wie ich in dem Beitrag dazu ja auch schrieb, es gibt mir die Möglichkeit zur Selbstermächtigung, darin gehe ich mittlerweile total auf!! (Und übe mich inzwischen fleißig im positiven Manifestieren, was, im ganz kleinen Rahmen, auch schon zu funktionieren anfängt!!)

Seit ich letztes Jahr zu meiner Spiritualität zurückgefunden habe und meine Vibes allgemein schon besser wurden, habe ich auch keine solchen Männer mehr kennengelernt, die mir auf die Pelle rücken wollen. Allerdings habe ich es einem mal indirekt unterstellt, dafür schäme ich mich auch noch bißchen… Wir haben uns im Studio kennengelernt und uns während dem Training super unterhalten, waren dann gleichzeitig fertig und ich fragte ihn, ob er noch Bock auf bißchen Quatschen hat (ich war zu dem Zeitpunkt immer noch recht einsam, trotz langsam wieder zunehmendem Freundeskreis), da wir sowieso ein Stück gleichen Heimweg hatten. Irgendwie sind wir dann aber nicht gelaufen, sondern mit der Bahn gefahren und daß er mitfuhr, obwohl er doch gar nicht in meiner Nähe wohnte, hat in mir gleich ganz böse obige Erinnerung wachgerufen, obwohl er mir mit seinem Verhalten absolut NICHTS in diese Richtung vermittelte. Ich hab nicht mitbekommen, daß er zu einen Kumpel wollte und joa, wir sind dann an meiner Haltestelle ausgestiegen, zur Ampel gelaufen und da wollte ich auf Nummer Sicher gehen und habe ihn gefragt, daß er jetzt aber nicht gedenkt, zu mir mitzukommen, oder? Diesen entsetzten Blick in seinen Augen werde ich wohl nie vergessen und wie er entgeistert den Kopf schüttelte, nein, er wollte zum Kumpel um die Ecke und da habe ich mir gewünscht, daß der Boden sich auftut und mich verschlingt, mir war meine Frage soooooo peinlich. Jedes Mal, wenn wir uns danach im Training trafen, hat er nur kurz gegrüßt und dann das Weite gesucht, ich nehm es ihm nicht übel und will gar nicht wissen, was er sich dachte… Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen uns wieder etwas entspannt, ein paar Minuten small talk hier und da sind schon wieder drin und so langsam bekomme ich auch die Scham darüber abgebaut. Ich versuche, es als ein positives Zeichen zu werten, auch wenn ich den armen Kerl mit meiner Frage so böse verschreckt habe, immerhin habe ich den Mund aufgemacht, es hat mich sehr große Überwindung gekostet. Okay, hätte ich mir die Frage erspart, hätte ich mir auch die Peinlichkeit erspart, aber naja, shit happens, Schwamm drüber.

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Okay, soviel also zu meinen Erlebnissen. Jetzt komme ich dann mal zu den Methoden, mittels denen ich mich da rausziehe. Ich habe Teals Anweisungen befolgt (siehe hier und hier) und für jene, die kein Englisch können, fasse ich es kurz mal zusammen, womit ich am Häufigsten und Erfolgreichsten gearbeitet habe: Und zwar setzt man sich hin, allein oder mit einer Vertrauensperson (die einen, mittels Fragen, tiefer in das Gefühl hineinbringen kann, wenn man es alleine nicht schafft oder einfach nicht alleine mit den hochkommenden Erinnerungen sein will), und bringt sich in einen entspannten, gerne auch leicht meditativen Zustand. Dann nimmt man sich das schlechte Gefühl vor, läßt sich hinein fallen und versucht, an den Punkt zurückzukommen, wann man es zum allerersten Mal gefühlt hat. Meistens handelt es sich um ein Erlebnis in der Kindheit, das man vergessen oder verdrängt hat, unser Leben aber wegweisend prägte. Man konzentriert sich voll und ganz auf sämtliche Gefühle, die hochkommen, läßt sich von ihnen leiten und gibt ihnen allen Raum, den sie brauchen (weil man sich ja, in den meisten Fällen, damals nicht stellte, als das Ereignis passierte und man diese Gefühle all die Jahre verdrängt hat, weil man sie als schlecht bzw. falsch ansah und sie nicht fühlen wollte).

Bei mir geht das immer mit heftigsten Heulkrämpfen von Statten, der Begriff „Rotz und Wasser“ kommt nicht annähernd an das heran, was ich bei diesen Sitzungen von mir gegeben habe und gebe – und es tat gut, es tat UNENDLICH gut, diesen ganzen, alten Dreck rauszuheulen, ich habe mich jedes Mal danach extrem erleichtert gefühlt (und auch sehr erschlagen, es ist körperlich erstaunlich anstrengend, zwanzig bis dreißig Minuten am Stück so bitterlich zu weinen). Früher oder später werden Bilder und Erinnerungen hochkommen, es muß nicht zwingend DAS alles verursachende Erlebnis gleich dabei sein, bei mir kamem beim ersten Versuch sehr diffuse Erinnerungen hoch und erst beim zweiten und dritten Mal kam ich tiefer in meine (frühe) Kindheit hinein. Und fand dort gleich eine Handvoll Vorfälle, die dazu führten, daß ich mich mit meiner Mama und ihrer Erziehung auseinandersetzen mußte, was auch nicht sonderlich leicht war (siehe wiederum den GdA-Beitrag und „Grüße aus dem Mauseloch„) Aus Respekt zu meiner Mama, möchte ich das Thema hier nicht weiter vertiefen, so gerne ich es täte, weil ich mir lange genug von ihr diesbezüglich den Mund verbieten ließ und mit meinen daraus resultierenden Problemen bis in meine Pubertät alleine dastand (wo ich mich über sie hinwegsetzte und es mit meinen Freundinnen zu besprechen anfing, weil ich sonst vollends durchgedreht wäre). Aber meine Mama hat mit dem Thema selbst genug zu kämpfen und kann sich sehr vieles nicht vergeben, was mich dann wiederum auch belastet, weil ich nicht will, daß sie sich darüber zermürbt. Ihre Kindheit war auch kein Zuckerschlecken und ihre Erziehung genauso beschissen, wie sie sie an mich weitergab, weil sie es damals nicht besser wußte – ich habe ihr, bei unserem Gespräch neulich (siehe „Mauseloch“) mehrmals gesagt, daß ich ihr ALLES verzeihe, was zwischen uns je vorfiel und, zum etlichsten Mal auch, daß ich sie ÜBER ALLES liebe (es gab allerdings auch eine Zeit, in der ich sie über alles haßte, wofür ich mich auch jahrelang schämte) und weiß, daß sie immer nur ihr Bestes gab und das tat, was sie damals für richtig hielt. Eins kann ich erwähnen, daß sie z.B. so erzogen wurde, immer andere über sich zu stellen, wenn es um deren Bedürfnisse ging, so wie meine Oma es auch handhabte, es kamen immer erst die anderen und man selbst als letztes und das hat sie an mich auch weitergegeben. Das hat bei meinem „Untergang“ im Leben leider extrem mit reingespielt, weil ich es immer für egoistisch hielt, mich um mich selbst zu kümmern und auf MEINE Befürnisse zu achten, nein, ich „mußte“ tun, was andere von mir verlangten, sonst war ich kein „braves Mädchen“ und erst recht kein „guter Mensch“ und das wollte ich doch immer nur sein, damit man mich lieb hat! 😦

Mir kamen in meinen Sitzungen also etliche Vorfälle zu Bewußtsein, in denen ich ausgeschimpft wurde und mir nicht nur böse, tadelnde Worte um die Ohren flogen und mich traf ein Gefühl wie eine Faust in den Magen, daß mir quasi mein Willen gebrochen worden war. Dieses Gefühl war die pure Hölle, ich hatte mich, nachdem ich in der Pubertät zu schreiben anfing, immer als diese starke Kriegerin aus meinen Geschichten empfunden, die sich für sich einsetzt und für ihre und die Rechte anderer kämpft… suuuuper Selbsttäuschung!! 😦 Mir wurde plötzlich klar, daß ich nie um mich selbst gekämpft habe, FUCKING NIIIIIE, immer nur GEGEN MICH und die Gefühle, die diese unschönen Situationen in mir hervorriefen und ich wußte ja schon seit einigen Jahren, daß ich mich selbst haßte und mich zu zerstören versucht hatte, aber auf welche fiese, selbst-manipulative Art das von Statten ging, habe ich erst bei diesen Sitzungen begriffen. Mich hat’s paar Mal emotional ganz böse zerbröselt und der ungebändigte Haß auf meine Mutter, der dabei auch wieder hochkam, war heftig, aber ich habe es geschafft, durch alle dieser Gefühle hindurchzugehen und sie mir zuzugestehen – ich habe ein RECHT auf meine Gefühle, JEDES EINZELNE, und darf von NIEMANDEM dafür verurteilt werden, schon gar nicht mir selbst!! (Und ja, im ersten Moment waren da ganz viele Vorwürfe meiner Mama gegenüber, aber auch die habe ich nach und nach abgearbeitet, weil schließlich habe ich diese Erziehung ja auch mit herbeimanifestiert…) Ich hab geheult, geheult und noch mehr geheult, teils dachte ich, nie wieder damit aufhören zu können, so hat’s mich zerrissen, während ich nebenher wütend auf mein Sofa einprügelte, um diese Wut, auf meine Mama, die Männer und mich selbst, auch noch loszuwerden. Ich habe letztes Jahr angefangen, mit dem inneren Kind zu arbeiten, das ich in diese Sitzungen auch noch mit einbezog, habe mich immer entweder als kleine Anja oder Teenager-Anja vor dem inneren Auge gesehen, diese (manchmal auch beide) auf den Schoß und/oder in den Arm genommen und gehalten, wie ich damals gerne gehalten worden wäre und mir all das Mitgefühl zufließen lassen, was ich mir immer verwehrt hatte – das Selbstmitleid, in dem ich mich jahrelang gesuhlt hatte, war nur Dreck gewesen, nicht hilfreich, aber Mitgefühl wirkt Wunder!! Ferner habe ich mich bei ihnen/mir entschuldigt, daß ich die kleine und/oder Teenie-Anja damals so oft im Stich gelassen habe und mir selbst sehr vieles verziehen und versprochen, ab jetzt an IMMER für sie/mich da zu sein. Und so heftigst es mich auch beutelte, wenn ich dann mal durch war, hat mich ein Gefühl des Friedens durchflutet, das unbeschreiblicher kaum hätte sein können!

Ich weiß gerade nicht mehr, ob in obigen beiden, von mir verlinkten Videos von Teal auch die zweite Methode dabei ist, mit der ich arbeite, aber ich erkläre sie sowieso wieder: Und zwar geht es dabei darum, die Vergangenheit bewußt und absichtlich zu ändern (dem Gehirn ist es egal, ob ein Ereignis wirklich stattfindet oder nur gedacht wird, es speichert es in beiden Fällen als „erlebt“ ab!!). Ich gehe also wieder in diesen meditativen Zustand und nehme mir dann die, bei der ersten Übung gewonnenen, Erinnerungen wieder vor. Ich laß sie bis zu einem gewissen Punkt laufen und dann greife ich aktiv ein und verändere den Lauf der Handlung, indem ich als jetzige, erwachsene Anja dabei bin und die kleine oder Teenie-Anja verteidige und ihr schützend zur Seite stehe – meistens mache ich beides. Ich habe mir die Situation mit dem Papa meiner Freundin wieder hochgeholt und an dem Punkt, wo er sich zu uns ins Bett legt, muckt die kleine Anja auf, fängt an zu schreien und mit ihren kleinen Fäusten auf ihn einzuprügeln und ihn schließlich aus dem Bett zu treten. Dort steht die erwachsene Anja, zerrt ihn auf die Beine und hält ihm eine Standpauke, was ihm einfällt, sich an kleinen Kindern zu vergreifen!! Die eine oder andere Ohrfeige gab’s auch und ich machte so lange weiter, bis alles an Wut auf diesen Mann verraucht war (und so ähnlich verfuhr ich auch mit allen anderen Männer-Ereignissen, als auch den Vorfällen mit meiner Mama, nur daß ich da nicht handgreiflich wurde). Da ich aber nunmal trotz allem auch noch eine sehr mitfühlende und verständnisvolle Seite an mir habe und weiß, daß diesem Mann in seiner Kindheit sicherlich auch nichts Gutes widerfahren ist, daß er sich an mir vergehen mußte, habe ich es geschafft, mit ihm Frieden zu schließen und ihm zu vergeben. Bei den anderen, kleineren Vorfällen habe ich es ebenfalls geschafft, bei meinem Ex hat es eine Weile gedauert, der ist aber inzwischen auch so gut wie abgehakt, nur dieser Sache 2012 habe ich komischerweise noch nicht richtig verarbeitet bekommen, da wallt ein ums andere Mal noch Wut auf, wenn ich daran denke. Werde ich aber auch noch schaffen, darauf vertraue ich.

Joa, das sind also die zwei Methoden, mit denen ich das alles angehe, ich hoffe, ich habe sie verständlich und ausreichend erklärt. Ich finde sie super und extrem hilfreich und den ganzen Prozeß äußerst heilsam. Therapietechnisch bin ich das Thema nie angegangen (und habe mich auch sonstwie nie damit auseinander gesetzt bis jetzt), weil ich mich zum einen so abgrundtief dafür schämte und zum anderen ja immer der Meinung war, daß ich es verdient hatte, so behandelt zu werden. An letzterem hatte und habe ich auch noch ziemlich zu knabbern, mein Selbsthaß ist verdammt tief in mir verankert und wird nach wie vor noch getriggert, aber es ist schon seeehr viel besser geworden und ich behandel mich und meinen Körper mittlerweile sehr viel liebevoller.

Gut, was hat das alles jetzt mit „Pink“ zu tun… Alles und nichts! 😉 Für mich ist Pink/Rosa nach wie vor die absolute, extreme Klischee-Mädchenfarbe. Zu meinem inneren Mädchen/Kind hatte ich ja ziemlich den Kontakt verloren und auch die Frau in mir hatte ich immer tiefer weggesperrt, um sie zu schützen. Und als ich dann anfing, mich mit meiner Weiblichkeit auseinander zu setzen, kam plötzlich der unbändige Wunsch in mir hoch, mich in Pink zu hüllen (ich hab 15 Jahre lang nur Schwarz getragen und mich 2013 immerhin für Blau und Grün wieder geöffnet) und mit dieser Farbe zu umgeben, was dann zusätzlich zu meinen Dreads-Färbeaktionen führte (siehe hier und hier). Ich habe mir auch zwei Kleiderfarben gekauft und meine sämtlichen grauen Oberteile, derer ich etliche hatte, wunderschön Pink (und „Beere“) gefärbt und liiiiebe diese Farbe mittlerweile dermaßen, daß ich mir am allerliebsten meine kompletten Dreads damit färben würde, was mir aber ein zu großer Aufwand ist und ein Vermögen kosten würde, weil ich extrem viel Blondiermittel und Farbe bräuchte und mir außerdem die Dreads total mit ruinieren würde (die blondierten sind eklig strohig-struppig geworden, womit ich leben kann, aber alle sollen sich nicht so anfühlen). Ich arbeite daran, mich mit der Frau in mir wieder gut zu stellen und in mein Leben, meinen Alltag, zu integrieren und auch das Mädchen sich austoben zu lassen und wenn diese einfache Methode mittels dieser Farbe soviel bewirkt, okay, dann soll es so sein. 😉

Ich hoffe sehr, daß ich mit diesem Seelenstrip anderen Mädels und Frauen irgendwo weiterhelfen kann (und, am Rande, auch das Thema „Erziehung“ mit anspreche, wie verdammt schief das laufen kann). Ich weiß, daß es ein brisantes Thema ist und sich im ersten Moment wie ein Schlag ins Gesicht anfühlt, für solche Vorfälle die Verantwortung zu übernehmen, wenn man sich sowieso mit Selbstvorwürfen zerfleischt. Ich fand diese Scham immer am allerschlimmsten und die ist bei mir auch am schwierigsten abzubauen, ich schäme mich immer noch für so vieles sehr schnell. Was mich anbelangt, kann ich nur sagen, daß es sich mittlerweile soooo viel besser anfühlt, zu wissen, daß ich es selbst verursacht habe, unbewußt, mit meiner negativen Denke und der entsprechenden Schwingung, die ich in meinem feinstofflichen Körper damit verursachte. Ich weiß, daß ich noch lange nicht alles komplett abgearbeitet habe, aber ich fühle mich schon so viel stärker und mächtiger und daß ich langsam die Kontrolle über mein Leben bekomme, auf eine gute Art und Weise (ein paar Kontrollzwänge hatten sich natürlich auch irgendwann bei mir eingeschlichen, aber derer bin ich auch schon sehr viele wieder losgeworden). Und ich weiß auch, daß ich sowas auf keinen Fall mehr herbeimanifestieren werde, dafür bin ich mir inzwischen einfach zuviel wert. Sollte es doch nochmal der Fall sein, vertraue ich auf die Kriegerin in mir, daß jene wieder ausrastet und ’ne Szene macht und dann weiß ich, daß da noch irgendwo was in mir sitzt, was diesen Mist herbeimanifestiert.

Für nicht-spirituelle Menschen, die mit diesem Weltbild nichts anfangen können, liest sich das alles vielleicht ziemlich bekloppt und ich habe mit meinem Selbstbewußtsein auch noch Probleme, vor anderen/Fremden voll und ganz zu diesem Spiritualitäts-Thema bzw. dem Gesetz der Anziehung, mit dem ich mein Leben jetzt lebe, zu stehen und zieh das manchmal selbst noch bißchen ins Lächerliche. Aber FUCK, VERDAMMT NOCHMAL, WER BIN ICH DENN, DASS ICH NICHT AUCH DAS RECHT HABE, DIE WELT SO ZU SEHEN, WIE ICH DAS WILL??!? Es hilft mir, ES HILFT MIR MEHR ALS ALLES in meinem Leben, was ich bisher versucht habe!!! Und darauf kommt es doch an!! Was juckt es mich, was andere von mir denken… das ist diese verdammte, tiefsitzende Konditionierung, daß ich immer Angst habe, abgelehnt zu werden, weil ich so bin, wie ich bin und, ich schwöre BEI GOTT UND ALLEM, WAS MIR HEILIG IST, daß ich die auch noch loswerde und es endlich, ENDLICH voll und ganz lerne, zu mir zu stehen und mich voll und ganz BEDINGUNGSLOS zu lieben!!! Scheiße, Mann, wir sind doch alles nur Menschen und so viele von uns machen soooo viel Elend und Leid durch, weil wir es nicht hinbekommen, wir selbst zu sein, uns anzunehmen und zu lieben… Das ist es nicht wert.

P.S. Nochmal in Kurzfassung: bei diesem, wie bei jedem Thema ist es bezüglich dem Gesetz der Anziehung extrem wichtig: Abhaken, nicht mehr mit befassen oder darüber nachdenken!! Unsere Gedanken sind es, die es in unserer Schwingung festhalten und solange es nicht abgearbeitet ist, wird es aus unserem feinstofflichen Körper nicht verschwinden und immer aktiv gehalten! Ein Gedanke, den wir immer und immer wieder denken, wird zum tief verwurzelten Glaubenssatz und dadurch holen wir immer und immer wieder die gleichen Situationen in unser Leben!!

Ich hab insgesamt schon wieder sooo viele Stunden mit diesem Beitrag verbracht, daß ich nicht mehr beurteilen kann, ob er Sinn ergibt und einen roten Faden hat. Kann sein, daß ich nach dem Veröffentlichen noch Tausendmal rumeditiere, wenn mir noch was einfällt, vielleicht guck ich aber auch nie wieder rein… Ich will damit anderen weiterhelfen und Mut machen, sich derartigem Dreck in ihrem Leben zu stellen, ja, aber in erster Linie will ich es loswerden und abhaken und werde diesen Beitrag gleich noch ausdrucken und verbrennen, reicht, wenn er hier bis in alle Ewigkeit festgehalten wird. Ich hoffe auch, daß mich jetzt, nach dem Posten, nicht wieder so ein unangenehmes Gefühl befällt, was ich hier tue und wie ich sowas mit der „ganzen Welt“ teilen kann… aber ich habe mich dafür entschlossen, meine Seele nach außen zu tragen als ich diesen Blog ins Leben rief und auch wenn ich da noch nicht wußte, WIE tief die ganze Geschichte meiner Heilung geht, also zieh ich das jetzt durch.

4 Gedanken zu “Schattenarbeit – Pink

  1. Pingback: Too Shy | ehrlich&offen

  2. … Ich bin so gefangen von deinen Zeilen. Ich weiß gar nicht, wie und was ich dir schreiben soll. Vor ein paar Tagen suchte ich -da ich seit mehreren Monaten nur noch krank bin – nach dem Zitat „Geh du vor…“, welches ich aus der Vergangenheit kannte, ich wollte mir dies ausdrucken und an die Pinnwand hängen, als Erinnerung quasi…
    Da gelang ich dann irgendwie auf deiner Seite.

    Seitdem ist es so, dass ich eigentlich gerade genug mit dem Studium, Krankheit und Beziehungsärger (Trennungsversuch) zu tun habe und dennoch immer wieder auf deine Seite gehe… Mir gehen deine Zeilen, deine Worte nicht mehr aus dem Sinn. Sie begleiten mich.

    Ich finde mich überall wieder und … Es ist fast schon ein bisschen unheimlich deine Texte zu lesen, es ist wie „sich selbst entlarven“.

    Ich hoffe, du verstehst das jetzt nicht falsch aber ich spüre durch deine Texte so eine Bindung zu dir, dass ich am liebsten mit dir stundenlang in einem Cafe sitzen würde und reden…

    Das verrückte ist, dass ich bei jedem neuen Thema etwas neues entdecke, was „schon wieder“ auch mit mir zu tun hat. Es hört nicht auf..

    Heute habe mich deine Aussage zu der Frau in einem selbst,die man ja verdrängt und vertreibt, wirklich „schockiert“ bzw. mich an das erinnert, was ich sowieso seit Monaten ahne…

    Ich weiß nicht, was ich sagen soll… Es wäre so viel.

    Vielleicht erstmal nur: Schön, dass es dich gibt! Liebe Anja… Und danke für deine Texte!

    Es grüßen dich alle meine Ich-Teile (die Frau, das Kind und all die anderen Großen und Kleinen… :-))

    A….

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    • Hallo liebe A,
      ich hab heute nicht den Kopf, um zu schreiben, aber ich wollte Dir wenigstens kurz für Deine lieben Worte danken und daß sie mich sehr berühren!! DANKE, von Herzen!! 🙂

      Eine Ausführliche Antwort kommt noch die Tage!!

      Ich drück Dich,
      Anja

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    • Aloha, liebe A.,

      so, jetzetle, mein Kopf hat sein Geratter grad mal auf Eis gelegt, schnell ausnutzen und Dir antworten!! 😉 Erst mal nochmal ein herzliches Dankeschön dafür, daß Du als „wildfremder Mensch“ es schön findest, daß es mich gibt – damit hast Du mich zu Tränen gerührt. 🙂 Und freut mich, daß Dir meine Erfahrungen und Erkenntnisse weiterhelfen und Du Dein Leben dadurch sortiert bekommst, auch wenn es mir gleichzeitig sehr leid tut, daß Du auch Deinen Teil an Leid und Elend hast durchmachen müssen/durchmachst. *Dich gaaanz feste drück* Aber damit weiß ich gleichzeitig auch wieder, daß dieser Seelenstrip „vor aller Welt“ seinen Sinn macht und wichtig ist und ich keinesfalls die Einzige bin, die derartigen Dreck hat durchmachen müssen – Danke für Deinen Mut, Dich dazu hier zu äußern!! 🙂 Damit hilfst Du auch mir wiederum auf meinem Weg der Heilung und Selbstakzeptanz!! 🙂

      Ugh, diesen Streß mit Uni, Krankheit und Beziehung kenne ich auch noch. Ferner habe ich mich damals von meinem Freund zu Beginn meiner Examenszeit getrennt, das war ein richtig beschissener Zeitpunkt – zumal er damals nicht mehr in Deutschland war, sondern schon zur Arbeit ins Ausland gegangen war und das alles über’s Telefon lief (und da bei uns nichts direkt vorgefallen, die Liebe einfach nur „erkaltet“ war, war es auch nicht so leicht zu verarbeiten, wie die Trennung von meinem ersten Freund). Aber ich schätze, für sowas gibt’s „im Außen“ sowieso keinen richtigen Zeitpunkt und wenn man fühlt, daß die Zeit reif ist, ist sie das halt… Ich wünsche Dir viel Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen, ob Du mit Deinem Freund zusammenbleibst oder Dich trennst, Du wirst wissen, was zu tun ist und es tun, hab Vertrauen in Dich!! Und viel Erfolg auch für Dein Studium, daß es Dir nicht zuviel Streß bringt, sondern Spaß macht – und „scheiß drauf“, wenn es darunter leidet, DU bist viel wichtiger!! (Das beste Zeugnis bringt einem keine Arbeit, wenn man als Mensch zu „kaputt“ ist, um diese Arbeit gerne zu machen oder ihr gewachsen zu sein, aber das ist nur meine Meinung…)

      Diese „Selbstentlarvung“ erlebe ich auch immer wieder noch und ja, das kann echt unheimlich sein, wenn man was liest (oder bei youtube was sieht) und das Gefühl hat, daß da jemand das eigene Leben erzählt. Und gleichzeitig ist es unendlich erlösend und befreiend und so tröstend zu wissen, daß man mit diesen Problemen nicht (mehr) alleine ist, ich liiieb diese Momente, so sehr ich mir dann auch die Seele aus dem Leib heule, es tut einfach nur gut!! 😉 Und daß ich das mal bei jemandem bewirken könnte und jemand mir schreibt, sie fühle zu mir eine Bindung, ist ein unglaubliches Gefühl – sowas kannte ich bisher nur andersrum. Noch einmal Danke, von Herzen, daß Du mich so tief fühlen kannst… *ganz verlegen bin und schon wieder ’n Tränchen im Auge hab* 🙂

      Liebe A., danke auch Dir, daß es Dich gibt und hey, sag was immer Du sagen willst, egal wie viel es ist, oder sag nichts, wenn es Dir zu persönlich ist, ist beides okay für mich – ich weiß jetzt, daß es Dich gibt, wir sind damit beide ein bißchen weniger allein und wer weiß, vielleicht sitzen wir eines Tages mal tatsächlich zusammen in einem Café und quatschen. 😉 Vielleicht hören wir auch nie wieder von einander, aber in meinem Glauben haben wir hier jetzt bißchen „Seelenenergie getauscht“ und sind damit verbunden und können hoffentlich beide daraus Kraft schöpfen. (Ich hoffe, das klingt jetzt für Dich nicht zu abgedreht… 😛 )

      So oder so, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut auf Deinem weiteren Weg und daß Du Dich mit Deinen Teilen aussöhnen, sie annehmen und lieben kannst!! Und alles Gute für Deine Gesundheit, daß Du sie wiederhergestellt bekommst!! 🙂

      Ganz viele liebe Grüße und fühl Dich nochmal ganz doll geknuddelt,
      Anja

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